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MoYaN: EP II (Review)

Artist:

MoYaN

MoYaN: EP II
Album:

EP II

Medium: CD/Download
Stil:

Instrumental Post-Rock

Label: Itawak Records
Spieldauer: 37:12
Erschienen: 30.11.2017
Website: [Link]

Ob es Zufall ist, dass auf dem Cover von MOYANs zweiter EP ein verschneiter Berggipfel zu sehen ist?
Wohl eher nicht, obwohl das Bild ziemlich gut zur gebotenen Musik passt. Nicht etwa in dem Sinn, dass es hier schroff zugeht, ganz im Gegenteil: Die Musik lädt vielmehr zum Dahinträumen ein. Alle vier Stücke auf dieser EP eint eine (mal mehr, mal weniger) präsente Positivität, die gewissermaßen aus den Fragen, die auf der vorangegangen ersten EP gestellt wurden, resultiert. Eine vordergründige Leichtigkeit ist immer irgendwie spürbar.

Dass MOYAN aber trotzdem nicht nur Blumenpflückerseelen sind, zeigen u.a. die etwas aufreibenden Klänge am Ende von „Immortelle Anonyme“. In gewisser Weise wird hier ein urmenschlicher Konflikt vertont. Denn trotz dem Glauben, eine Seele sei unsterblich und in ewige Liebe gebettet, ist die sichtbare Welt in dem Zustand angekommen, in dem sie sich nunmehr befindet. Was an sich ja doch ein Paradoxon zu sein scheint. Denn wie kann ein Wesen, das im Kern von Liebe erfüllt sein soll, sich doch so destruktiv verhalten, wie es der Mensch tagtäglich tut?
Ob „Oni-sura“ darauf eine Antwort liefert, ist schlussendlich Hörersache. Tatsache aber ist, dass sich die konsequente Steigerung des Sounds, vom andächtigen Anfang bis hin zum regelrecht drängenden Höhepunk,t nach dem der Sound erstmal wegbricht, durchaus als Vertonung eines wie auch immer gearteten inneren Konflikts deuten lässt. Immer pendelnd zwischen Schönheit, Fröhlichkeit und einer unterschwelligen Unsicherheit scheint der Sound vor sich herzuschleichen. Irgendwie unstet, aber doch beständig.
Da passt der bedachte, sanfte Anfang von „Tzewang 'Green Boots' Paljor“ einerseits sehr gut ins Bild, weil in diesen ruhigen Tönen wahrlich die Sonne aufgeht. Andererseits führt die stetige Steigerung auch dazu, dass sich auf emotionaler Ebene trotz aller Leichtigkeit, die hier vermittelt wird, auch eine latente Schwere oder besser vorsichtige Bedenken, ob denn alles wirklich so schön ist wie es scheint, einschleicht. Plötzlich tönt die Musik energisch, der Bass vibriert und die Riffs bekommen eine fiebrige Stoner-Schlagseite, was für einen unerwarteten Twist im Sound sorgt.
Damit verbunden geht auch eine komplette Umkehrung der Emotionalität einher. Die anfängliche Vorsicht weicht einer Erkenntnis, die einem Schlag ins Gesicht gleicht, und doch wirkt es am Ende so, als ob der gefühlvolle Weg, der hier beschritten wird, vom ersten Ton an vorgezeichnet war.
Welche Erkenntnisse sich aus dieser Klangreise ergeben bleibt aber letztendlich Hörersache...

FAZIT: Obwohl diese zweite EP ähnlich abstrakt wie der Vorgänger ist, wirkt die Musik insgesamt doch etwas positiver und lebensfroher. MOYAN legen auf „EP II“ den Fokus trotzdem nach wie vor auf das individuelle Erlebnis des Hörers, sodass die Musik viele verschiedene Reize setzt und auf diverse Arten zu erleben ist.

Dominik Maier (Info) (Review 1996x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Yulong Xueshan
  • Immortelle Anonyme
  • Oni-sura
  • Tzewang „Green Boots“ Paljor

Besetzung:

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